Auftakt in der NRW-Liga

Auftakt in der NRW-Liga

Von Martin Böhnke

Nachdem wir in der letzten Saison den Aufstieg in die NRW-Liga klar gemacht haben, gilt unser Ansinnen diesmal dem Klassenerhalt. Eine Herkulesaufgabe, wenn man bedenkt, dass unser Triumpf eher auf mannschaftlicher Geschlossenheit denn auf Spielstärkevorteilen beruhte. Dass wir diesmal mit Gruppe 2 die schwerere der beiden Liga-Gruppen erwischt haben, macht die Sache nicht einfacher. In der ersten Runde der neuen Spielzeit wartete mit der SG Bünde ein ebenfalls nomineller Abstiegskandidat auf uns, den es zu schlagen galt. Am Ende stand ein 4,0:4,0 auf dem Spielbericht, was keinem der beiden Teams zu einem Punktepolster verhalf.

Früh zeichnete sich ab, dass beide Mannschaften auf Sieg zu spielen gedachten, denn an den meisten Brettern ging es hoch her. Die Ausnahme von der Regel bildete Brett 1, wo ich in ausgeglichener Stellung mit Schwarz spielend dem frühen Remisangebot meines Kontrahenten nicht widerstehen konnte. 0,5:0,5.

Dann aber ging es rund. Pascal Werrn bekam seinen geliebten Altinder aufs Brett und steckte erst einmal einen Bauern für Läuferpaar und Stellungskompensation ins Geschäft. Der Gegner konterte mit einem Qualitätsopfer, um sein Bauernzentrum in Bewegung zu setzen. Aber das reichte nicht. Pascal konnte das Zentrum aufbrechen und verwertete den Materialvorsprung souverän. 1,5:0,5.

Den nächsten Punkt steuerte Edgar Ribbeheger bei. In einer Bogoljubow-Indischen Verteidigung übersah sein Gegner einen Spieß, der ihn die Qualität kostete. Der materielle Vorteil wurde anschließend von Edi sicher nach Hause geschaukelt. 2,5:0,5.

Georg Waldschmidt packte mit dem Milner-Barry Gambit die wohl schärfste Waffe gegen Französisch aus. Doch Schwarz zeigte sich gut vorbereitet, so dass es Georg nicht gelang, genügend Kompensation für die beiden geopferten Bauern nachzuweisen. Die wilden Verwicklungen in beiderseitiger Zeitnot endeten mit einem Turmverlust für Georg und dem Anschlusstreffer für Bünde. 2,5:1,5.

Es folgten drei hart erkämpfte aber auch glückliche Remise. Ingo Hilles König geriet durch ein Qualitätsopfer mächtig unter Feuer und drohte, von den Figuren des Anziehenden überrollt zu werden. Doch in Zeitnot fand Weiß nicht die optimale Fortsetzung, so dass sich Ingo in ein ausgeglichenes Endspiel retten konnte. 3,0:2,0.

Frank Müller landete in einem Caro-Kann mit entgegengesetzten Rochaden. Das Spiel nach der Eröffnung nahm eher positionellen Charakter an, wobei sich die Waagschale in Richtung schwarzes Übergewicht senkte. Franks felderloser Läufer auf c1 bildete hierbei einen deutlichen Kontrast zum mächtigen Zentralspringer des Gegners. Letztlich gelang es Frank dennoch, die Stellung zusammen zu halten und das Unentschieden zu sichern. 3,5:2,5.

Thorsten Baniks verbundene Freibauern am Damenflügel erwiesen sich als langsamer als die des Gegners in der Mitte. So war Thorsten gezwungen, die Dame zu geben, um mit Turm und zwei Bauern eine Festung errichten zu können. Diese hielt am Ende auch stand, aber nur, weil Weiß zwischenzeitlich am gewinnbringenden Manöver vorbei ging. 4,0:3,0.

Soviel Wohlwollen war für Caissa dann offenbar zu viel des Guten, so dass sie nach Ausgleich trachtete. Leidtragender war Jörg Becker, der in einer Holländischen Verteidigung mit Weiß stets auf leichten Vorteil durch seinen besseren Läufer pochen konnte. Gleichwohl gelang es Schwarz, alle Einbruchsfelder in sein Lager abzusichern. Auf der Jagd nach dem vollen Punkt versuchte Jörg schließlich, am Damenflügel durchzubrechen. Dabei übersah er leider einen Zwischenzug und fand sich nach Tausch der Läufer in einem verlorenen Bauernendspiel wieder. Endstand 4,0:4,0.

In zwei Wochen am 25.09. wartet mit dem Bochumer SV 02 der Ligafavorit auf uns. In diesen Kampf können wir ohne Erwartungshaltung gehen und schauen, was passiert.

 

Die Ergebnisse der 1. Runde:

nrw.svw.info/ergebnisse/show/2022/4321/runde/1/

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