Erste bleibt auf Kurs

von Martin Böhnke

Ein bekanntes Sprichwort besagt: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“. Unter dieses Motto kann man getrost die Leistung der ersten Mannschaft aus der 4. Runde der NRW-Klasse stellen. Gegen den SK Werther gingen wir zweimal in Führung und wechselten danach jeweils in den Verwaltungsmodus, wodurch wir am Ende den einen Brettpunkt Vorsprung ins Ziel brachten. Mit diesem 4,5:3,5 Erfolg bleibt der SKSC I dem führenden SV Hemer dicht auf den Fersen und geht mit 6:2 Spielpunkten in die Winterpause.

Initial in Front brachte uns Ersatzmann Edgar Ribbeheger. Edi erfuhr von seinem Einsatz erst zwei Stunden vor Matchbeginn, weil wir aufgrund der derzeit grassierenden Grippewelle unsere Aufstellung kurzfristig anpassen mussten. Dieser Umstand tat seiner Kampfeslaune jedoch keinen Abbruch, zumal sich sein Gegner mit den dunklen Steinen frühzeitig den Zentralspringer auf e4 einschließen ließ. Nach dem Figurengewinn musste Edi noch ein paar Klippen umschiffen, konnte dann aber die Gratulationen der Kameraden entgegennehmen. 1,0:0,0.

Der Führungstreffer gab Ingo Hille und mir die Gelegenheit, die Remis-Offerten unserer Gegner zu akzeptieren und damit den SKSC in der Pole Position zu halten. Zuvor hatte Ingo einen Altinder und ich einen Colle-Aufbau jeweils mit Schwarz ohne größere Probleme zum Ausgleich geführt. 2,0:1,0.

Danach passierte eine lange Zeit nichts Wesentliches, bis Frank Müller das 2,0:2,0 hinnehmen musste. Frank hatte ein Morra-Gambit abgelehnt und war dadurch in einen Alapin-Sizilianer geraten. In der Folge spielte er am Damen- und Weiß am Königsflügel. Leider kam der Anziehende schneller voran und nachdem es Frank versäumt hatte, seine Dame zur Verteidigung seiner Majestät zurückzuführen, schlug bereits ein Läufer auf g6 ein. Ohne sich das Matt zeigen zu lassen, gab sich Schwarz geschlagen.

Durch einen Sieg von Pascal Werrn übernahmen wir erneut die Regie. Ein Sweschnikow-Sizilianer glitt früh in den taktischen Bereich ab, wobei sich die Chancen die Waage hielten. Schließlich konnte Weiß nicht widerstehen und schnappte sich den Bauern b7. Das gab Pascal die Zeit, mit seiner Dame zum Königsflügel zu schwenken und dort den weißen Monarchen aufs Korn zu nehmen.

In der Diagrammstellung folgte 29.Dxg3!, was den weißen König entblößte, während der Le3 aufgrund der Drohung Txc2 tabu war. Damit hatte Pascal eine technische Gewinnstellung erreicht, deren Verwertung ihm nach einigem Hin und Her auch gelang. 3,0:2,0.

Unsere wiederholte Führung gab Joachim Berndt die Möglichkeit, ruhigen Gewissens das Friedensangebot seines Gegners anzunehmen. Sein Reti-System, welches sich die ganze Partie über im Gleichgewicht befand, hatte mittlerweile ohnehin den Übergang in ein totremisliches Bauernendspiel vollzogen, welches von keiner Seite zu gewinnen war. 3,5:2,5.

Einen ähnlichen Verlauf schien Georg Waldschmidts Endspiel zu nehmen. Das Material von beide Parteien, auf Turm + Läufer nebst drei Bauern reduziert, versprach die baldige Punkteteilung. Doch im Bemühen, etwas Greifbares aus seiner Position heraus zu pressen, überzog Schwarz seine Möglichkeiten und ließ sich den Turm einschließen. Mit der Mehrqualität für einen Bauern sah Georg jetzt wie der sichere Sieger aus. Weil aber bekanntlich nichts schwieriger ist, als eine gewonnene Partie zu gewinnen, ging er kein Risiko ein und wickelte mannschaftsdienlich ins Unentschieden ab. 4,0:3,0.

Nun musste nur noch Jörg Becker seine Partie halten. Nachdem er mit Weiß im Mittelspiel seines London-Systems temporär einen Bauern für Initiative geopfert und diesen später zurückgewonnen hatte, ergab sich ein Springerendspiel. In diesem hatte Schwarz die etwas bessere Königsstellung, was Jörg zwang, sehr exakt zu spielen, um den Matcherfolg sicherzustellen. Und tatsächlich gelang es ihm, alle Bauern der Reihe nach vom Brett verschwinden zu lassen, bis nur noch das Pärchen auf der h-Linie übrigblieb. Schwarz sah ein, dass kein Gewinn mehr möglich war und bot das Remis an, was Jörg natürlich erleichtert annahm. Endstand: 4,5:3,5.

Die Ergebnisse der 4. Runde:

Zum Ergbnisportal

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, dann nehmen Sie sich bitte die Zeit, um einen Kommentar zu schreiben. Das Web-Team des SK Herne-Sodingen freut sich über jede Reaktion. Sie können auch hier einen RSS-Feed per Mail abbonieren.

Kommentare

Noch keine Kommentare.

Leider ist die Kommentarfunktion für diesen Artikel zurzeit geschlossen.