Stefan Wickenfeld gewinnt Dähnepokal des Bezirks

Thomas Schriewer wird Zweiter

Vergangenen Samstag wurde der Dähnepokal 2016 auf Bezirksebene Herne/Vest ausgespielt.

Ein Bericht von Stefan Wickenfeld
Am 24.09.2016 fand der diesjährige Dähne-Pokal unseres Schachbezirks statt.
Als Ausrichter konnte der SKSC die meisten Teilnehmer stellen. Neben Thomas Schriewer, Frank Kowalczyk und Raphael Janmieling nahm mit Stefan Wickenfeld auch ein passives Mitglied teil.
Mit insgesamt 9 Teilnehmern konnten leider nicht die Hoffnungen eines großen Turnieres erfüllt werden, aber das hat uns nicht daran gehindert einen schönen Samstag mit unserem geliebten königlichen Spiel zu verbringen. Als Favoriten gingen vor allem Thomas, Frank Strozewski, Peter Broszeit und ich ins Rennen.
Runde 1 lief für mich gegen Peter Broszeit sehr angenehm. Keine Minute war gespielt, da reichten wir uns schon wieder friedlich die Hände. Er nahm mein Remisangebot an und so wurde geblitzt. In beiden Blitzpartien konnte ich schnell Druck aufbauen und diese durch taktische Schläge in zwei volle Punkte umwandeln.
Raphael konnte kurz danach einen ungefährdeten Sieg gegen Ingo Engelmann einfahren.
Frank hatte gegen Frank Strozewski eine schöne Turnierpartie gespielt, aber diese leider nicht zum Sieg führen können. In den Blitzpartien spielte Frank Strozewski dann leider nicht nur schneller, sondern auch noch stärker. Trotz harten Kampfes verlor Frank deshalb beide Blitzpartien und schied leider aus.
Bei Thomas entwickelte sich ebenfalls ein sehr harter Kampf. In der Turnierpartie wurde bereits alles versucht, doch letztendlich musste Thomas dem Remis gegen Chris Engelmann einwilligen. Nachdem die erste Blitzpartie ebenfalls Remis endete, sollte die zweite Blitzpartie die Entscheidung bringen. Es entwickelte sich ein sehr scharfer und unklarer Sizilianer. Thomas hatte in einem Endspiel mit Springer und Läufer gegen einen Turm zahlreiche Möglichkeiten, aber fehlende Angriffsziele und keine gute Koordination der Leichtfiguren untereinander sorgten auch für einige Probleme. Am Ende sah Thomas mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr schon fast wie der sichere Verlierer aus, als sein Gegner glücklicherweise mit seinem König ins Schach gezogen ist. Bereits ab Runde 1 also Spannung pur.

In Runde 2 sollte ich gegen Raphael für die Spannung sorgen. Er lehnte mein obligatorisches Remisangebot in der Eröffnung ab und spielte danach eine starke Partie. In einer mir sehr bekannten Stellung entschied ich mich etwas aktiver spielen zu wollen und brachte meine Dame nach f4. Ich hatte zweifelsfrei schon bessere Ideen gehabt. Kurz danach gewann er einen Bauern. Später folgte im Turmendspiel ein Zweiter…
Viel Stellungsglück und etwas gute Variantenberechnung brachten mir jedoch sofort einen seiner Bauern ein. Das Turmendspiel mit zwei gegen drei Bauern konnte ich dann halten. Ziel erreicht. Remis und jetzt wird geblitzt. Für Raphael sah es jedoch auch im Blitzen gut aus. Ich konnte nach einer völligst desolaten Eröffnungsbehandlung meinerseits erst im Endspiel anfangen aufzuatmen und mich nach einem Fingerfehler von Raphael zwar nicht über den vollen Punkt freuen, aber ihn immerhin für mich verbuchen. In der nächsten Blitzpartie kam wieder die Variante unserer Turnierpartie aufs Brett. Aus meinen Fehlern lernend brachte ich die Dame nach e3. Unglaublich, aber wahr: Noch schlechter als Dame f4… Raphael gewann die Qualität. Irgendwie schaffte ich es jedoch die wenigen Vorteile meiner Stellung zu nutzen und den vollen Punkt zu holen.

Thomas kämpfte dieses Mal gegen Frank Strozewski. Nachdem die Turnierpartie keinen Sieger fand, musste auch hier das Blitzen entscheiden. Die erste Blitzpartie war sehr zweischneidig und ging leider mit dem besseren Ende für Frank aus. Jetzt musste Thomas auf jeden Fall gewinnen. Mit Weiß versuchte Thomas um jeden Preis einen Angriff zu entfachen. Ob die beiden Bauern eingestellt oder geopfert waren kann ich nicht eindeutig sagen. Die Kompensation wirkte eher zweifelhaft bis Thomas auf einmal durch eine Fesselung eine Figur gewinnen konnte. Wenig Bedenkzeit und wenig Material machten einen Gewinn dennoch schwer. Frank investierte viel Zeit und konnte tatsächlich eine ausgeglichene Stellung erreichen. Thomas gab ein paar Mal Schach, aber musste um zu gewinnen etwas anderes finden. Bei diesem Versuch kippte die Stellung leider zu seinen Ungunsten, aber die Zeit war auf seiner Seite und er gewann so die Partie. Nun musste eine dritte Blitzpartie die Entscheidung bringen. Thomas hatte Losglück und konnte in dieser entscheidenden Partie mit Weiß spielen. Den Anfang habe ich nicht mitbekommen. Ich musste erstmal etwas frische Luft schnappen. Wieder im Turniersaal hatte Thomas bereits wieder zwei Bauern weniger. Bei heterogenen Rochaden bedeutete dies jedoch offene bzw. halboffene Linien zum Angreifen. Objektiv stand Schwarz sicherlich auf Gewinn, aber in einer Blitzpartie sollte es noch ein langer Weg mit zahlreichen Fallstricken sein. Und so war es auch. Thomas gewann zunächst einen Bauern, dann die Qualität und am Ende damit auch die Partie.
Im Finale spielten daher Thomas und ich gegeneinander. Unser Ziel war bereits erreicht. Wir sind für den SVR-Einzelpokal qualifiziert! Thomas spielte mit Weiß. In der Eröffnung unterlief mir leider eine Ungenauigkeit. Thomas gewann das Läuferpaar und mein König blieb in der Mitte stecken. Ein Mehrbauer für mich war dafür nicht wirklich Kompensation. Dennoch versuchte ich diesen zu halten und dabei musste mein König über die Route d8-e7-e6-d5-e4-f4-g4-h5 quer über das Brett und zahlreichen Matt-Varianten ausweichen. Am Ende konnte ich günstig den Bauern wieder hergeben und im Turmendspiel war für uns beide eine Zugwiederholung das Beste. Für uns beide ging es also zum dritten Mal in die Blitzentscheidung. In der ersten Blitzpartie machte ich in einer extrem ausgeglichenen Stellung mit De1 eigentlich einen schlechten Zug. Die Idee war ein billiger Trick. Thomas dazu einzuladen Td2 mit einer scheinbar sehr guten Stellung zu spielen. Er machte es auch, doch verlor dadurch forciert eine Figur. In der zweiten Partie spielten wir beide Slawisch. Letzte Woche habe ich mir noch die Theorie angeschaut. Thomas zeigte einmal mehr, dass er ein wahres Theoriemonster ist. 17 Theoriezüge waren es. Ich bin zuerst abgewichen und brauchte dafür sogar mehr Bedenkzeit. Unglaublich wie gut sich Thomas auskennt. Jetzt mussten wir allerdings selbst nachdenken. Was es nicht leichter machte: Das Brett war in Flammen! Es gab so viele Möglichkeiten und überall schwebte das eine oder andere Opfer in Luft. Kurz vor Schluss schien ich durch ein Dauerschach den Turniersieg einfahren zu können. Thomas entkam mir jedoch und auf einmal stand ich schlecht. Nach einigen hektischen Zügen in beiderseitigen Zeitnot war die Stellung für mich jedoch wieder in Ordnung und ich konnte letztlich auf Zeit gewinnen. Meine Strategie ging auf. 3 Mal im Blitzen gewonnen, meinem Ruf als Speedy Gonzales gerecht geworden und in der Regel so schnell fertig, dass ich noch super von allen Partien berichten konnte.

Für alle Spieler und Kiebitze ein tolles Turnier voller Spannung und interessanter Pokalfights!
Im Februar/März geht es auf Verbandsebene weiter.
Hoffentlich treffen Thomas und ich auch dort erst im Finale aufeinander.

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Kommentare

Wünsche euch Stefan und Thomas weiter hin viel Erfolg.
Gruß Thomas !!!

Als ob man live dabei wäre!
Super Bericht; wie immer, schade, dass es nicht mehr TeilnehmerInnen waren.
Viel Erfolg Euch beiden auf der Verbandsebene.
Bis bald mal, wenn nichts dazwischenkommt, bis 03.10.2016!
Liebe Grüße an alle!
:)

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