Die Erste bleibt auch in Gronau erfolgreich

SC Gronau - SKSC 1: 2,5:5,5

Von Martin Böhnke:

Die 8. Runde der NRW-Klasse führte die erste Mannschaft des SKSC zum SC Gronau. Die Münsterländer sind zwar das nominell schwächste Team der Gruppe, haben aber durch zwei Siege bereits gezeigt, dass sie nicht zu unterschätzen sind.
Der Kampf verlief dann auch lange Zeit ausgeglichen, bis er am Ende zu unseren Gunsten kippte. Mit dem 5,5:2,5 Erfolg im Rücken steht die Erste jetzt bei 12:4 Punkten, hat aber nur mikroskopische Aufstiegschancen, da die Konkurrenten ebenfalls Siege einfahren konnten.
Ein Auswärtskampf mit langer Anreise und zusätzlich eine Stunde früher aufstehen wegen der Zeitumstellung. Alles beste Voraussetzungen, unseren Enthusiasmus deutlich zu bremsen. Die Folge war zum einen, dass wir zum ersten Mal in dieser Saison mit zwei Ersatzspielern antreten mussten, zum anderen, dass der Kampf mit vier schnellen Remisen begann.
Als erstes beendete Henning Ptaszyk seine Premiere in der NRW-Klasse. Es ergab sich ein Damenbauernspiel, das aufgrund des fianchettierten schwarzen Königsläufers an Grünfeld-Indisch erinnerte.
Nachdem man durch Abtausch das Zentrum dezimiert hatte, einigte man sich friedlich auf die Punkteteilung, 0,5:0.5.
Einen ähnlichen Verlauf nahm die Partie von Dr. Benjamin Reinholz. Benny entschied sich für die Damenindische Verteidigung und konnte ausgleichen, worauf sich die beiden Parteien auf den Friedensschluss einigten. 1,0:1,0.

Auch ich schloss mich dem allgemeinen Trend an und beendete meine Partie mit dem halben Punkt. Ich konnte meinen Katalanen zwar zu einer vorteilhaften Stellung führen, verzichtete aber auf weiteres Kneten, weil ich nach meinem schlechten Score in dieser Saison bereits den halben Punkt als Erfolg verbuchte. 1,5:1,5.
Einen echten Grünfeld-Inder hatte Frank Müller auf dem Brett. Und er hatte Glück, denn nach einem bekannten Eröffnungsfehler hätte Weiß durch ein Bauernopfer in Vorteil kommen können. Weiß ging jedoch an seiner Chance vorbei und so landete auch diese Partie nach Auflösung des Damenflügels im Ausgleich und man wählte alsbald das Unentschieden. 2,0:2,0.
Georg Waldschmidt durchbrach dann den Remiszyklus, indem er uns durch einen schönen Sieg in Führung brachte. Gegen die Caro-Kann Verteidigung wählte er die Abtauschvariante und konnte vorteilhaft gegen den rückständigen Bauern e6 drücken.

In der Diagrammstellung verlagerte Georg das Geschehen abrupt vom Damen-zum Königsflügel, was zum Bauerngewinn führte. 23.De2! Kf7 24.Dh5+ Kg8 25.Txf5 (noch stärker wäre 25.Txd5! gewesen) und nach 25…g6 26.Tg5 Tc8 27.Dg4 Kf7 28.Tge5 Te8 29.Dh3 h5 30.f5! brach Weiß durch. Einen Zug vor dem Matt gab sich der Nachziehende geschlagen. 3,0:2,0.
Ingo Panofen kam als Anziehender gut aus der Eröffnung, einem Tartakower Damengambit, heraus, doch dann blieben nach einem Generalabtausch für beide Seiten nur die Damen und die gleiche Zahl an Bauern übrig. Da niemandem ein Fehler unterlief, einigte man sich einige Züge später auf das Remis. 3,5:2.5.
So weit, so gut. Aber es war noch immer nicht klar, ob wir den fehlenden Punkt einfahren würden, denn in den beiden laufenden Partien kämpften wir um Ausgleich.
Joachim Berndt hatte in einer Englischen Eröffnung seinen Anzugsvorteil verloren und Schwarz drückte inzwischen gegen die isolierten Bauern. Schließlich fiel der erste, worauf Joachim seine Hoffnungen ganz auf den freien b-Bauern setzte. Und er hatte damit Erfolg, denn um diesen zu stoppen, musste Schwarz letztlich die Qualität geben. Den Materialvorteil verwandelte Joachim souverän. 4,5:2,5.
Es blieb Thorsten Banik. In seinem Skandinavier gelang es ihm zunächst, die weiße Bauernstruktur zu ramponieren und gegen die Schwächen zu spielen. In Zeitnot verlor er aber den Faden, worauf Weiß die Zugwiederholung hätte forcieren können. Doch Weiß wollte mehr, lehnte die Punkteteilung ab und übersah dabei, dass sich Thorsten durch ein Figurenopfer einen Freibauern schaffen konnte, der unwiderstehlich zur Dame lief. Weiß warf das Handtuch zum Endstand von 5,5:2,5.

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