Erste unterliegt Elberfeld knapp

von Martin Böhnke

Nach dreimonatiger Winterpause ging es für die erste Mannschaft am Wochenende wieder an die Bretter. Gegner war mit der Elberfelder SG ein Team, das in Bestbesetzung spielend ein gewichtiges Wort in Sachen Aufstieg mitreden kann. Und genau dieser Besetzung saßen wir am Sonntag gegenüber. Zur allgemeinen Überraschung entwickelte sich dennoch ein Spiel auf Augenhöhe und am Ende wurde ein möglicher Punktgewinn des SKSC durch eine 3,5:4,5 Niederlage nur denkbar knapp verpasst.

Der Kampf begann ruhig und die meisten Partien mündeten nach der Eröffnung in positionelle Gefilde. Dementsprechend trudelten alsbald auch die ersten Remisangebote ein. Die erste Punkteteilung erfolgte an Brett sieben, wo Ingo Hille in einer Nebenvariante der Holländischen Verteidigung keinen Grund sah, seine Stellung auf Gewinn zu spielen. 0,5:0,5.

Frank Müller übersprang in einem Grünfeld-Inder dezent das Mittelspiel. Nach einem Generalabtausch ergab sich direkt ein völlig ausgeglichenes Endspiel, in dem das Weiterspielen wenig Sinn machte. So wurde auch hier die Friedenspfeife geraucht. 1,0:1,0.

Ebenso verließ Pascal Werrns Londoner System nie die Remisbreite und in einer statischen Stellung mit festgelegtem Zentrum einigte man sich auf ein Unentschieden. 1,5:1,5.

Dann wurde es für die Zuschauer spannender. In einer Königsindischen Partie entkorkte mein Gegner mit Schwarz ein Figurenopfer, das ihm zwei Bauern plus einen starken Angriff gegen meine Majestät einbrachte. Es folgte eine Serie von präzisen Angriffs- und Verteidigungszügen. Mit einem weiteren Qualitätsopfer forcierte der Nachziehende schließlich das Dauerschach, was das gerechte Ende dieser von beiden Seiten gut geführten Partie bedeutete. 2,0:2,0.

Georg Waldschmidt bekam mit den dunklen Steinen in einer Karlsbader Struktur das Bauernopfer h2-h4 in bestem Alpha-Zero-Style vorgesetzt. Georg entschied sich für die Annahme des Opfers und fand seine Figuren alsbald zusammengepfercht auf der Grundreihe mit einen König auf f8 wieder. Nachdem es ihm im weiteren Verlauf nicht gelang, den Druck abzuschütteln, zerbrach seine Verteidigung und wir lagen mit.2,0:3,0 hinten.

Einen rabenschwarzen Tag erwischte Wolfgang Förster. Nachdem er in einem Maroczy-Sizilianer über weite Strecken das Gleichgewicht halten konnte, brach er in Zeitnot ein. Er verlor einen Bauern und anschließend das schwierige aber durchaus haltbare Turmendspiel. 2,0:4,0.

Damit war das Match jedoch noch nicht entschieden, denn die beiden laufenden Partien sahen gut für uns aus. Jörg Becker konnte gegen eine Englische Eröffnung in ein etwas besseres Läuferendspiel abwickeln. Lange mühte er sich, seinen bis auf die zweite Reihe vorgedrungenen Bauern in etwas Zählbares zu verwandeln. Doch der Anziehende umschiffte alle Klippen, so dass sich Jörg schließlich in die Punkteteilung fügen musste. 2,5:4,5.

Zuletzt kämpfte Thorsten Banik darum, den Mehrbauern in seinem Turmendspiel zu verwerten. Diesen hatte er bereits in der Eröffnung, einem extravaganten Trompowsky-Angriff, abgestaubt und durch alle Phasen der Partie hindurch konserviert. Letztlich war Thorsten damit erfolgreich, wobei ihn der Gegner als nette Schlussgeste das Matt aufs Brett stellen ließ. Endstand: 3,5:4,5.>

In drei Wochen am 05.03. wartet mit dem LSV Turm Lippstadt ein anderes Kellerkind auf uns. Wenn wir uns Chancen auf den Klassenerhalt bewahren wollen, haben wir dort wohl eine der letzten Möglichkeiten, den einen oder anderen Punkt abzugreifen.

Die Ergebnisse der 5. Runde:

portal64.de - NRW » 2022/2023 » NRW-Liga, Gr. 2 › Runde 5 (svw.info)

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