Stefan Wickenfeld im Halbfinale ausgeschieden
Stefan berichtet von seinem Spiel gegen Reinhard Lindenmaier im SVR-Einzelpokal
Gestern fand für mich das Halbfinale des SVR-Einzelpokals statt. Da sich bereits Marcel Quast im anderen Halbfinale gegen Jens Zelt durchgesetzt hatte, spielten Reinhard Lindenmaier und ich seinen Finalgegner aus. Die Turnierpartie war sehr ereignislos. Ich spielte mit Schwarz und hatte an zwei Stellen die Möglichkeit, die Partie interessant zu gestalten und vermutlich in Vorteil zu geraten. Mir fiel es jedoch schwer, die Endstellung meiner Variante genau abzuschätzen, daher hielt ich sie für zu riskant. Stattdessen habe ich mich einfach hinten reingestellt und auf das Blitzen gewartet. Türme und Damen wurden über die einzig offene e-Linie abgetauscht, die Springer kamen vom Brett und auch die schwarzfeldrigen Läufer haben ihren Weg vom Brett gefunden. Mit einem Läufer und sieben zumeist bewegungslosen Bauern auf beiden Seiten endete die Partie dann Remis.
In der ersten Blitzpartie hatte ich Weiß. Die Partie fing sehr gut an. Da ich jedoch keinen Gewinn fand, habe ich oft zu lange an unwichtigen Zügen überlegt. Mit kurzer Bedenkzeit habe ich dann einige Probleme bekommen, aber erst ein völlig unnötiger Einsteller meines Läufers entschied dann die Partie. Jetzt musste ich mehr Risiko gehen um wieder ins Rennen zu kommen. Mit Schwarz gab ich daher auch Vollgas und hatte, nachdem ich einen Bauern gewonnen hatte, zwei Bauern geopfert um die Figurenkoordination meines Gegners erheblich zu stören. Die Partie gefiel mir immer besser. Das Zentrum drohte für ihn auseinanderzubrechen und er war sichtlich überfordert. Im Bemühen die Mitte des Brettes zu kontrollieren stellte er dann seinen Turm ein. Mit einem ganzen Turm mehr musste ich dann noch bestimmt 40 Züge weiterspielen bis mein Gegner ein Einsehen hatte und aufgab als für ihn nur noch ein Läufer und ein paar Bauern übrig blieben. Jetzt sollte die dritte und letzte Blitzpartie die Entscheidung bringen. Mit Weiß stand ich immer etwas druckvoller und konnte in ein vorteilhaftes Endspiel abwickeln. Am Ende hatte ich zwei Mehrbauern im Turmendspiel mit einem Turm auf jeder Seite. Normalerweise ist die Stellung gewonnen, weil jedoch insgesamt sehr viele Isolanis auf dem Brett waren und meine Restbedenkzeit eine halbe Minute betrug, bot ich Remis an. Mein Gegner zog es jedoch lieber vor mich noch eine halbe Minute ziehen zu lassen…
Insgesamt ein sehr enttäuschendes Ergebnis. Nach Siegen gegen zwei sehr starke Gegner in den ersten beiden Runden war das Ausscheiden gegen den bisher mit Abstand schwächsten mir zugelosten Gegner sicherlich überraschend. Rückblickend betrachtet war der Plan die Entscheidung im Blitzen zu suchen falsch gewesen. Momentan spiele ich einfach zu wenig Schach, sodass von Speedy Gonzales und dem Glanz alter Tage relativ wenig übrig geblieben ist. Momentan bin ich dafür sehr stark in Turnierpartien. Das ist ja auch nicht das Schlechteste und sehr gut für die noch anstehenden Mannschaftskämpfe in der Regionalliga!
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Kopf hoch Stefan !