Erste muss weiter hoffen

von Martin Böhnke

Nach der Osterpause begann am Sonntag für die erste Mannschaft der Saison-Schlussspurt. In den nächsten vier Wochen wird sich entscheiden, ob wir auch im kommenden Jahr die Figuren in der NRW-Liga ziehen dürfen oder ob wir in die NRW-Klasse zurück müssen. Unser Antagonist zum Auftakt der heißen Phase war der Oberhausener SV. Das Team aus dem Mittelfeld der Tabelle benötigte seinerseits noch einen Sieg, um den Klassenerhalt vorzeitig in trockene Tücher zu bringen. Am späten Nachmittag konnten die Oberhausener dann feiern, während wir nach der knappen 3,5:4,5 Niederlage weiter hoffen müssen.

Der Kampf ähnelte sowohl im Verlauf als auch vom Ergebnis her unserem Kampf gegen die Elberfelder SG. Alles begann mit einem vorsichtigen Abtasten nebst einer Serie von frühen Remisschlüssen. Als erster entschied sich Thorsten Banik dafür, mit den dunklen Steinen seinen Alapin-Sizilianer nicht auszukämpfen und lieber mit seiner Gegnerin die Friedenspfeife rauchen zu gehen. 0,5:0,5.

Ebenso ließ sich Georg Waldschmidt nicht zweimal bitten als das Angebot seines Gegners erklang, saß er doch der lebenden Legende Vlastimil Hort gegenüber. Sein Damengambit hatte bis dahin eine ausgeglichene Stellungsbewertung nie verlassen. 1,0:1,0.

Das dritte Schwarzremis entstand auf dem Brett von Ingo Hille. Er verteidigte sich gegen eine Englische Eröffnung mit einer seltenen Nebenvariante. Letztlich ergab sich eine ausgeglichene Position, in der beide Seiten mit dem halben Punkt rasch zufrieden waren. 1,5:1,5.

Frank Müller landete in seiner Partie mit Weiß in einem geschlossenen Sizilianer. Da keine Seite die Dynamik der Stellung ausreizen wollte, wurde auch hier das Unentschieden vereinbart. 2,0:2,0.

Bis zu diesem Zeitpunkt war nicht absehbar, welches Team die Arena als Sieger verlassen würde, da sich die Chancen an den übrigen Brettern in etwa die Waage hielten. Leider war ich derjenige, der als erster daneben griff. In der Abtauschvariante der Slawischen Verteidigung war ich bemüht, den Ball flach zu halten, während mein Gegner Komplikationen anstrebte. Nach einem Bauerngewinn am Damenflügel beorderte ich meinen Turm nicht schnell genug zur Verteidigung zurück, wonach ein schwarzer Zentrumsdurchbruch die Entscheidung brachte. Vor die Wahl gestellt zwischen Matt und Damenverlust entschied ich mich für die dritte Möglichkeit und gab auf. 2,0:3,0.

Kurz darauf kam auch der König von Edgar Ribbeheger unter die Räder. In einem Londoner System spielte Edi am Damenflügel, während der Anziehende seine Figuren für einen Königsangriff konzentrierte. Als Schwarz sich der Gefahr bewusst wurde, war es bereits zu spät. Weiß konnte die g- und h-Linie öffnen, mit seinen Schwerfiguren eindringen und den dunklen Monarchen erlegen. 2,0:4,0.

War es das für uns? Nein, denn Pascal Werrn gelang der Anschlusstreffer. In einer Königsindischen Partie mit beidseitig fianchettierten Königsläufern musste er zwar die Qualität geben, erhielt dafür jedoch einen gedeckten Freibauern auf a7. Im weiteren Verlauf entwickelte sich dieser zum Riesen, lähmte von seinem Läuferpaar unterstützt die schwarzen Kräfte und wäre nur unter massivem Materialverlust von der Umwandlung abzuhalten gewesen, so dass Schwarz kapitulierte. 3,0:4,0.

Die Entscheidung ruhte jetzt auf den Schultern von Wolfgang Förster. In einem geschlossenen Sizilianer schmiss er seine Figuren direkt auf die schwarze Königsstellung. Er gewann einen Bauern, musste anschließend aber wegen Drohungen gegen seine Dame den Rückzug antreten. Mit sich ausbreitender Zeitnot wurde das Geschehen taktisch vogelwild und als wieder Ruhe eingekehrt war, hatte Wolfgang in ein Endspiel mit drei Bauern für einen Springer abgewickelt. Zwei davon gingen verloren, doch der dritte ließ sich lediglich mittels Dauerschach stoppen. Endstand: 3,5:4,5.

Ergebnisse der 7. Runde

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, dann nehmen Sie sich bitte die Zeit, um einen Kommentar zu schreiben. Das Web-Team des SK Herne-Sodingen freut sich über jede Reaktion. Sie können auch hier einen RSS-Feed per Mail abbonieren.

Kommentare

Noch keine Kommentare.

Leider ist die Kommentarfunktion für diesen Artikel zurzeit geschlossen.