Erste wieder in der Spur

von Martin Böhnke

Nachdem der ersten Mannschaft der Saisonauftakt gegen den SV Hemer misslungen war, stand die 2. Runde unter dem Motto: „Aufstehen, Mund abwischen, weitermachen!“. Zu Gast war der SV Königsspringer Hamm, der mit seinem Erstrundensieg bereits gezeigt hatte, dass er nicht zu unterschätzen war. Dementsprechend gingen wir nahezu in Bestbesetzung und mit dem nötigen Respekt ans Werk. Am Ende des Tages konnten wir einen 5,5:2,5 Erfolg vorweisen, der zu keiner Zeit gefährdet war.

Zunächst jedoch ging ich mit schlechtem Beispiel voran und gönnte mir einen kurzen Arbeitstag. Nachdem ich mit Schwarz meinen Skandinavier zum Ausgleich geführt und bei Durchsicht der übrigen Partien erfreut festgestellt hatte, dass schon etliche Sodinger auf Vorteil pochen konnten, bot ich den Friedensschluss an, der auch umgehend akzeptiert wurde. 0,5:0,5.

In seiner ersten Turnierpartie nach 5-jähriger Schaffenspause konnte Christopher Graw einen gelungenen Wiedereinstieg in die Schachszene feiern. Als Anziehender landete er an Brett 8 in einem Grünfeld-Indischen Fianchetto-System, welches eigentlich ein zähes Lavieren erwarten ließ. Doch dann ermöglichte die passive Aufstellung der schwarzen Figuren einen direkten Königsangriff, der nicht nur zu einem Bauerngewinn auf h7 führte, sondern zusätzlich die Deckung des dunklen Monarchen zerbröseln ließ. Der Mattsetzung zuvorkommend gab sich der Nachziehende geschlagen. 1,5:0,5.

Ein Spiel auf ein Tor hatte Georg Waldschmidt zu bewältigen. In einem Alapin-Sizilianer war es Georg gelungen, den schwarzfeldrigen Läufer des Gegners auf g7 durch eine Bauernkette von d6 bis f4 kaltzustellen. Alles, was Georg nun zu tun hatte war, Figuren abzutauschen, um in ein Endspiel mit einer Quasi-Mehrfigur abzuwickeln. Nachdem der finale Versuch gescheitert war, mittels Qualitätsopfer eine Festung zu errichten, stellte Schwarz den Widerstand ein. 2,5:0,5.

Den Anschlusstreffer musste Pascal Werrn am Spitzenbrett hinnehmen. In einer Königsindischen Eröffnung opferte Weiß den Turm a1 für den Fianchettoläufer g7, um die sich dadurch ergebenden Felderschwächen um den schwarzen König herum nutzen zu können. Pascal verteidigte sich zunächst umsichtig, verschluckte sich dann aber am vergifteten Bauern d5, wodurch sich auch der andere weiße Läufer in die Königshatz einschalten konnte. Als selbst die Rückgabe eines Läufers keine Entlastung mehr brachte, strich Pascal die Segel. 2,5:1,5.

Einen weiteren halben Punkt steuerte Frank Müller bei. Gegen die Französische Verteidigung setzte er mit dem seltenen 3.Ld3 fort und erhielt in der Folge ein Übergewicht am Damenflügel. Doch peu à peu gelang es dem Nachziehenden, die Partie auszugleichen und schließlich in ein Turmendspiel mit 4 gegen 3 Bauern am Königsflügel zu überführen. Durch besonnenes Vorgehen konnte Frank aber nachweisen, dass dieser Endspieltyp zurecht als remis gilt. 3,0:2,0.

Voll punkten konnte Jörg Becker. Die Eröffnungsphase seines Damengambits endete mit einer weißen zwei-zu-eins Bauernmajorität am Damenflügel. Es begann ein Lavieren bis in die Zeitnot hinein. Dann gelang es Jörg, sich den Bauern g7 abzuholen und mit einem Mehrbauern den letzten Partieabschnitt einzuläuten. Am Ende übersah Schwarz eine kleine Kombination, welche ihn den Springer kostete und zur sofortigen Aufgabe führte. 4,0:2,0.

Den Deckel auf das Match machte Thorsten Banik. Seine Caro-Kann-Verteidigung brachte ihm aktives Figurenspiel für den Doppelbauern auf der f-Linie. Schließlich wickelte er in ein Doppelläuferendspiel mit leichten positionellen Vorteilen ab, die jedoch nicht zum Gewinn ausreichten. 4,5:2,5.

Den längsten Weg nach Hause hatte Joachim Berndt zu beschreiten. Er konnte zwar mit Mehrbauer und Läuferpaar ins Mittelspiel wechseln, nachdem seine Gegnerin den Löwenthal-Sizilianer suboptimal behandelt hatte, doch anschließend erwies sich der weiße Widerstand als überaus zäh. Am Ende benötigte Joachim satte 70 Züge, bis er die Verteidigungslinien durchbrechen und sich ein Bierchen auf seinen Sieg genehmigen konnte. Endstand: 5,5:2,5.

Damit ist die Erste in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Bereits in drei Wochen wartet die lange Reise nach Ostwestfalen zur SG Kirchlengern auf uns, wo wir hoffentlich unseren Aufschwung fortsetzen und die zwei Punkte nach Herne holen werden.

Die Ergebnisse der 2. Runde

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