Knappe Niederlage der Ersten in Bielefeld

Bielefelder SK 1 - SKSC 1  4,5:3,5

Von Martin Böhnke:

In der 3. Runde der NRW-Klasse musste die erste Mannschaft die erste Schlappe der laufenden Saison einstecken.
Gegen Aufstiegskandidat Bielefelder SK lieferten wir ein Match auf Augenhöhe ab, bei dem am Ende Nuancen über Sieg und Niederlage entschieden.
Alles in allem kein Grund für uns zu trauern, sondern vielmehr, trotz des 3,5:4,5 positiv zu bleiben und die nächsten Kämpfe auf gleichem Niveau zu bestreiten.
Von Anfang an waren beide Teams in Spiellaune, so dass kein Kurzremis zustande kam. Dennoch war die erste beendete Partie ein Unentschieden, nämlich von mir.
Um meinen Abwärtstrend der letzten Monate zu stoppen, rührte ich mit Schwarz Beton an, was sich in Form der Bogoljubow-Indischen Verteidigung manifestierte. Nach 21 Zügen waren die Bauernketten so ineinander verkeilt, dass von keiner Seite mehr ein Durchkommen möglich und die Punkteteilung nahezu zwingend war. 0,5:0,5.
Kurz darauf einigte sich auch Ingo Hille mit seinem Gegner aus ähnlichen Gründen auf den Friedensschluss. Ein Réti-System führte ebenfalls zu einer verrammelten Position, hier waren aber durchaus noch Hebel möglich. Deren Auswirkungen waren für beide Parteien schwer abschätzbar, so dass niemand das Risiko eingehen wollte, am Ende die eigene Niederlage eingeleitet zu haben. Daher 1,0:1,0.
In Führung brachte uns Thorsten Banik. In einem angenommenen Damengambit, eigentlich eine der ruhigeren Eröffnungen, strebte sein Gegner mit Schwarz von Beginn an Verwicklungen an. Doch Thorsten hatte die Stellung besser eingeschätzt. Als sich der Rauch verzogen hatte, war ein Endspiel mit einem gesunden Mehrbauern für ihn entstanden, welches auch locker verwertet wurde. 2,0:1,0.
Einen weiteren halben Punkt steuerte Georg Waldschmidt bei. Als Nachziehender musste er sich in einem Weressow-Damenbauernspiel (1.d4 d5 2.Sc3) gegen einen durch g2-g4 eingeleiteten Königsangriff verteidigen. Das gelang ihm gut, so dass er nicht nur die Attacke unterbinden konnte, sondern auch Spiel gegen die weißen Felderschwächen bekam. In beginnender beidseitiger Zeitnot verflachte die Partie dann zu einem ausgeglichenen Endspiel und man einigte sich auf das Unentschieden. 2,5:1,5.

Am ersten Brett hatte Christopher Graw den größten Spielstärkeunterschied aller Paarungen zu kompensieren und er versuchte deshalb wohlweislich, in einem angenommenen Damengambit den Ball flach zu halten. Schwarz versuchte indes, in der Zeitnotphase Komplikationen anzustreben. Christopher blieb jedoch stets auf der Höhe des Geschehens und hielt die Stellung ausgeglichen. Auch hier remis. 3,0:2,0.
Bis jetzt schienen wir alles im Griff zu haben und ein Punktgewinn lag in Reichweite. Dann jedoch kippte die Partie von Benjamin Reinholz. Wieder hatte Benny mit den weißen Steinen einen geschlossenen Sizilianer auf dem Brett, mit dem er bisher zweimal voll punkten konnten. Und es sah erneut gut aus.

In der Diagrammstellung gibt die Engine 1.Dxf4!! Lxf4 2.Le7! mit Gewinn an, weil sich der schwarze König nach z.B. 2…Dc7 3.Lf6+ Kg8 4.Ld5+ Kf8 5.Lg5 in einem Mattnetz befindet. Weiß fand die Computerlösung nicht, ließ sich stattdessen den schwarzfeldrigen Läufer einschließen und verlor die Partie. 3,0:3,0.
Nicht gut lief es auch für Ersatzmann Christoph Baumeister. In einer Königsindischen Verteidigung ließ er sich früh den Turm auf der c-Linie einsperren und kämpfte sich dann mit der Minusqualität bis ins Endspiel. Das war jedoch leider nicht mehr zu halten und so stand es 3,0:4,0.
Als letztem Streiter fiel Frank Müller die undankbare Aufgabe zu, an Brett 6 ein kleines Wunder vollbringen zu müssen, um ein Endspiel mit Minusbauer irgendwie in einen Sieg umzumünzen. Den Bauern gewann er tatsächlich zurück, aber damit war die Magie dann auch erloschen, so dass ihm in einer immer noch leicht schlechteren Stellung nichts anderes übrigblieb, als die Zugwiederholung zu akzeptieren. Endstand: 3,5:4,5.

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