Knappe Niederlage für die Erste

SK Münster 3 - SKSC 1: 4.5:3.5

Von Martin Böhnke:

Am letzten Oktobersonntag bestritt die erste Mannschaft ihr Nachholspiel der 2. Runde gegen den SK Münster III. Auf die Terminverschiebung hatten wir uns aufgrund des Münsterlandopens geeinigt, an dem sowohl Spieler des SKSC als auch des ausrichtenden SK Münster teilnahmen.
Unter dem Strich kam die Verlegung unseren Gegnern besser zu Pass, konnten sie den Kampf dadurch in Bestbesetzung angehen, während bei uns zwei Stammspieler fehlten.
Am Ende mussten wir uns mit einer knappen 3,5:4,5 Niederlage begnügen, was exakt der Papierform entsprach.
Schnelle Kurzremise gab es diesmal keine. Nach 25 Zügen stand ich vor der Frage, ob ich in meinem Slawischen Damengambit die Züge wiederholen oder auf Risiko gehen und Verwicklungen anstreben sollte. Ich entschied mich für ersteres und damit für den Zwischenstand von 0,5:0,5.
Zweifel ob meiner Entscheidung kamen auf, als Joachim Berndt direkt im Anschluss die Segel streichen musste. In einer bekannten Abfolge der Spanischen Abtauschvariante opferte Joachim einen Bauern, um den weißen König unter Beschuss zu nehmen. Mit dem nun folgenden Generalabtausch gewann er diesen zwar zurück, jedoch auf Kosten einer zerbröselten Bauernstruktur, die Weiß sogleich aufs Korn nahm. Ein verzweifeltes Springeropfer, um die Lage zu verkomplizieren, erwies sich als nicht funktionabel und so stand es 0,5:1,5.
Weiter ging es mit einem Unentschieden von Dmitrij Rohovoy. Durch Zugumstellung war ein geschlossener Katalane entstanden, in dem Dmitrij als Nachziehender solide, aber auch passiv stand. Es gelang ihm jedoch, das Material durch Abtausch so weit zu reduzieren, dass der Gegner trotz Läuferpaar keine Lust verspürte, in den Knetmodus zu wechseln und sich mit der Punkteteilung zufriedengab. 1,0:2,0.
Mit dem gleichen Ergebnis endete die Partie von Frank Müller. Als Weißer bekam er die Aljechin-Verteidigung vorgesetzt und kam gut aus der Eröffnung heraus. Doch peu à peu konnte Schwarz zunächst ausgleichen und dann mit einem starken Zentralspringer die Führung übernehmen. Dankenswerterweise verzichtete er aber auf einen möglichen Bauerngewinn und wickelte ins Remis ab, das Frank gerne annahm. 1,5:2,5.
Ein weiteres Remis steuerte Georg Waldschmidt bei. Als Nachziehender musste er ein Londoner System bekämpfen, was ihm zunächst gut gelang. Die Kontrolle der a-Linie und ein guter Zentralspringer waren die Folge. Doch in Zeitnot verlor er den Faden und mit ihm einen Bauern, den er aber letztlich zurückerobern konnte, wonach die Punkteteilung unterschriftsreif war. 2,0:3,0.
Am ersten Brett bekam es Thorsten Banik mit der selten anzutreffenden Owen-Verteidigung (1.d4 e6 2.e4 b6!?) zu tun, die bald jedoch die geschlossene Struktur einer Französischen Vorstoßvariante annahm. Es begann ein beidseitiges Lavieren hinter den eigenen Reihen bis Schwarz schließlich mit 22…f6 das Zentrum aufhebelte. Der nun folgende Schlagabtausch führte indes lediglich zu einer Materialreduzierung und in einem völlig ausgeglichenen Turmendspiel einigten sich die Kontrahenten auf den Friedensschluss. 2,5:3,5.
Die Entscheidung fiel am Brett von Edgar Ribbeheger, wo sich bereits die Eröffnung als Exemplar bilateraler Schachblindheit entpuppte.

In der Diagrammstellung konnte Edgar nach dem weißen Fehler 12.Dc2? mit 12…Sxd4! 13.Sxd4 Lxd5 einen Bauern gewinnen. Doch er spielte 12…Dd7?, worauf Weiß 13.De4+? zog, was Schwarz wiederum die Rettungschance 13…Le7! 14.Tc1 f5 15.Df3 Se5! einräumte. Leider fand Edi diese Idee nicht, zog 13…Se7? und nach 14.Lxb7 war der Läufer weg. Aber das war noch nicht das Ende der Partie, denn im Mittelspiel gewann Edi die Figur tatsächlich zurück, konnte aber letztlich das Turmendspiel mit Minusbauer nicht mehr halten. 2,5:4,5.
Nachdem der Kampf entschieden war, blieb Ingo Hille nur die Ergebniskorrektur übrig, die er sauber meisterte. Gegen eine Holländische Verteidigung im Leningrader Stil bot er ein interessantes Springeropfer auf g5 an, welches Schwarz ablehnte und lieber einen Minusbauern in Kauf nahm. Ingo drückte danach mit Hilfe seines Raumübergewichts gegen die schwarze Stellung, konnte aber erst im Endspiel einen Freibauern bilden und zur Umwandlung führen.
Endstand: 3,5:4,5.

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